Für viele Menschen sind persönliche Daten ein teures Gut. Das gilt nicht nur für die Besitzer der Informationen, sondern auch für all jene die sie verwerten. Im Internet wird die Privatsphäre des Einzelnen immer mehr eingeschränkt. So nutzen zunehmend mehr Unternehmen die Vorlieben und Surfgewohnheiten der Internetnutzer zur Erstellung von Profilen und personalisierter Werbung. Ein Beitrag im DATEV Magazin beleuchtet diese Entwicklungen und wagt einen vorsichtigen Ausblick.
Spuren im Netz- wie stehen die Nutzer dazu?
Es gibt verschiedene Einstellungen zum digitalen Fussabdruck, die der Autor von DATEV erwähnt. So führt er sieben unterschiedliche Nutzergruppen an:
1. Befürworter, die Privatheit nicht für allzu wichtig erachten.
2. Einsichtige, die sich bewusst sind, dass redaktionelle Inhalte und deren Bereitstellung finanziert werden müssen.
3. Resignierte, die sich den neuen Entwicklungen fügen.
4. Besonnene, die sehr genau überlegen, welche Daten Sie preisgeben.
5. Vorsichtige, die zahlreiche Profile besitzen und so versuchen ihren digitalen Fussabdruck zu verwischen.
6. Verschwörungstheoretiker und
7. Kriminelle, die ihre wahre Person verbergen, um kriminelle Absichten zu verfolgen.
Privatsphäre- nicht in jedem Land ein hohes Gut
Das Private steht zunehmend Undurchsichtigem und Unkontrollierbarem gegenüber. Dabei gibt es in Deutschland ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung, das in anderen Ländern (besonders in Diktaturen) außer acht gelassen wird. Der Autor weißt allerdings darauf hin, dass das Private in der deutschen Geschichte einen unterschiedlichen Stellenwert einnahm, so wurde es beispielsweise zeitweise als politisches Sujet empfunden und die Privatsphäre an sich war verdächtig.
US-Forscher nutzt Algorithmen zur Persönlichkeitsbestimmung
Der Autor präsentiert die Studien von Michal Kosinski an, der darüber forscht, in welchem Maße das Surfverhalten Aufschluss über die Persönlichkeit des Users geben kann. Man nennt das auch digitale Psychometrie. Der Wissenschaftler ist der Meinung, dass die Privatsphäre in Zukunft immer mehr verschwinden wird. Mit den von ihm entwickelten Algorithmen lassen sich Schlüsse über die persönlichen Eigenschaften und Gewohnheiten des Internetnutzer ziehen. Dafür hat er ein spezielles Tool – Apply Magic Sauce-geschaffen.
Likes & mehr: wenige Klicks – viele Informationen
Ein wenig erschreckend ist dabei die Tatsache, dass schon simple Likes auf Facebook mehr über den Nutzer preisgeben als sich dieser im Klaren ist. So kann man mit der Analyse von 10 Facebook Likes einen Menschen besser einschätzen als dessen Arbeitskollegen. 68 Likes sind genug, um zuverlässige Aussagen über Hautfarbe, sexuelle Orientierung, politische Gesinnung zu machen. Erstaunlich auch – nur diese wenigen Angaben reichen aus, um eine Aussage darüber zu treffen, ob die Eltern des Internetnutzers bis zu seinem 21. Lebensjahr zusammen waren oder nicht. Mit 70 Likes kann man den User besser einschätzen als es Freunde können, 150 Likes überbieten die Kenntnisse der Eltern und 300 Likes sorgen dafür, dass man besser eingeschätzt wird als vom eigenen Partner.
Personalisierte Werbung wird die Zukunft bestimmen
Der Autor wagt auch eine vorläufige Prognose, die nicht wirklich optimistisch ausfällt. So hätte beispielsweise der US -Wahlkampf aufgezeigt, wie man die Wählerschaft mittels Werbung manipulieren kann. Personalisierte Wahlwerbung waren passgenau auf die Persönlichkeit der Adressaten abgestimmt worden. Bisher seien dies erst vorsichtige Vorstöße einer „maximal individualisierten psychologisch optimierten Ansprach“, aber in Zukunft dürfe man die Ausweitung dieser Strategien erwarten.
Unsere Kunden stehen bei uns im Mittelpunkt. Als inhabergeführtes Unternehmen denken wir langfristig und streben stabile und langjährige Kundenbeziehungen an.
KFP Gruppe
Simon & Partner
Merget + Partner
Die Office Profis
Eurogarant
Zahn & Zahn