Cybercrime: Ermittler zerschlagen Schadsoftware Emotet

Einer internationalen Gruppe von Ermittlern ist es gelungen, die Schadsoftware Emotet zu zerschlagen. Neben Deutschland waren die Niederlande, die Ukraine, Litauen, Frankreich, Großbritannien, Kanada und die USA an der Aktion beteiligt. Die Software wurde als weltweit gefährlichste dieser Art eingestuft und hatte schwerwiegende Cyberattacken auf Institutionen und Kliniken verübt. Bereits seit 2018 war man den Hackern auf den Fersen, jetzt konnten die Zuständigen den Sieg über die Schadsoftware verkünden.

Attacken auf Kliniken und Institutionen
Gezielte Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und Institutionen wie das Berliner Kammergericht hatten zu schwerwiegenden Schäden geführt. Emotet bot dabei viele Angriffsmöglichkeiten und ermächtigte die Angreifer beispielsweise zur Lösegelderpressung zwecks Herausgabe von Daten. Doch auch Privatpersonen waren Ziele der Hacker gewesen, so wurden Onlinebanking-Vorgänge manipuliert oder Passwörter ausspioniert. Allein in Deutschland entstand dadurch ein Schaden von 14,5 Millionen Euro.

17 Server beschlagnahmt
Emotet war erstmals im 2014 als Trojaner in Erscheinung getreten. Der Gesamtschaden in den betroffenen Ländern wurde auf 2,5 Milliarden US-Dollar geschätzt, umgerechnet etwa 2,1 Milliarden Euro. In Deutschland wurden laut BKA 17 Server beschlagnahmt. Die zuständigen Ermittler sehen in der Zerschlagung bedeute eine wesentliche Verbesserung der Cybersicherheit in Deutschland.

Investitionen in IT-Sicherheit sind unumgänglich
Für Jörg-Pfeiffer, IT Experte und Geschäftsführer von IQ Solutions, handelt es sich hierbei allerdings nur um die Spitze des Eisberges. „Unternehmen werden nach wie vor in Sicherheit der IT Infrastrukturen investieren und auch müssen.“ Die aktuelle Pandemie habe zu einer eine Erweiterung der Firmenstrukturen durch das mobile Arbeiten geführt. Besonders in diesem Bereich müsse man für die Sicherheit der IT-Strukturen sorgen.